BdV-Präsident Fabritius im Gespräch mit Vertriebenen
Auf meine Einladung kam der Präsident des Bundes der Vertriebenen (BdV), Dr. Bernd Fabritius, ins „Haus der Heimat“ nach Langwasser-Süd. Dort traf sich der 52-jährige Rechtsanwalt, der in Agnetheln (Siebenbürgern) geboren wurde und ebenfalls für die CSU im Bundestag sitzt mit den Vorsitzenden der vielen Landsmannschaften der Vertriebenen und Aussiedlern im Großraum Nürnberg. Mit dabei waren Vertreter aus dem Nürnberger Stadtrat und dem Integrationsrat. Auf der Agenda standen u.a. die Bekämpfung der Altersarmut bei Spätaussiedlern, Fragen der Anerkennung von Berufsabschlüssen in Deutschland und die Wahrung des kulturellen Erbes der Vertriebenen.
Angesichts der Debatte um Zuwanderung und Integration in den vergangenen Jahre sei die wichtige Arbeit der Vertriebenenverbände in diesen Bereichen in der öffentlichen Wahrnehmung viel zu sehr in den Hintergrund gerückt, betonte Fabritius. Dabei handele es sich um völlig unterschiedliche Gruppen, deren jeweiliges Schicksal fälschlicherweise viel zu oft in einen Topf geworfen werde. Der Begriff „Migrant“ sei der falsche Begriff für die deutschen Spätaussiedler, die deutsche Volkszugehörige aus den ehemaligen Sowjet-Staaten sind, die im Wege eines speziellen Verfahrens nach Deutschland aufgenommen wurden. Diese müssten ihre berechtigten Interessen daher nun stärker zur Geltung bringen.
Der BdV sei der erste große Verband in Deutschland gewesen, der nach dem Zweiten Weltkrieg zu Empathie mit den Opfern von Flucht und Vertreibung aufgerufen hat. Man dürfe nicht vergessen, dass diese Menschen damals ungefähr ein Viertel der deutschen Bevölkerung darstellen. Die Charta der Heimatvertriebenen, so MdB Fabritius, sei daher regelrecht „eines der Gründungsdokumente der Bundesrepublik Deutschland“.
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