Ein Sonntag voller Feste und Begegnungen
Mein erster Nachmittagstermin war am Fischbacher Felsenkeller, wo am 13. und 14. Juni das 27. Felsenkellerfest stattfand. Der Keller diente ursprünglich zur Lagerung von Eis aus den benachbarten Flach- und Gauchsweiher. Später diente er zur Kartoffellagerung und das Gelände als Kuhweide. Mein Dank geht an das Engagement des Bürgervereins Nürnberg-Südost e.V. und seinem Vorsitzenden Dieter Stand. Der Bürgerverein setzt sich in allen vier Stadtteilen Altenfurt, Birnthon, Fischbach und Moorenbrunn für das Allgemeinwohl und die Lebensqualität vor Ort ein. Seine Freizeit hierfür aufzubringen, ist andere als selbstverständlich. Alle, die sich engagieren, sei es für Kultur oder Sport, für die Umwelt oder die Nachbarschaft, leisten einen entscheidenden Beitrag, damit unser Gemeinwesen und damit unsere Gesellschaft gut funktioniert. Auch das ist ein Handeln, mit dem man zeigt, dass man das Leben recht versteht.
Gemeindefeste sind Feste der Bürgerschaft, in denen die Verbundenheit der Bewohnerinnen und Bewohner mit ihrem Ort zum Ausdruck kommt. Diese Verbundenheit ist vielleicht gerade heute besonders wichtig. Denn in Zeiten, in denen so vieles einem starken Wandel unterliegt, die Globalisierung stetig um sich greift und sich wirtschaftliche oder politische Entscheidungsebenen immer weiter nach oben verschieben, brauchen die Menschen einen Ort, zu dem sie sich zugehörig fühlen. Da, wo man wohnt, kennt man sich aus und kann auch ein Wörtchen mitreden.
„Man soll die Feste feiern, wie sie fallen“, heißt es bekanntlich in einem alten Sprichwort. Deswegen sollten wir die Gelegenheit ergreifen und die schönen Seiten des Lebens genießen. Dies habe ich auch beim Pfarrfest Maria Königin in Kornburg betont. Gleichwohl habe ich schwierige Themen der folgenden Sitzungswoche angesprochen, z.B. die christliche Pflicht schutzbedürftigen Flüchtlingen gegenüber, die vor Krieg und Verfolgung fliehen. Wir müssen gut integrierten unbegleiteten Jugendlichen die Möglichkeit geben, eine in Deutschland begonnene Ausbildung auch abzuschließen. Zugleich müssen wir aber Menschen, die aus wirtschaftlichen Gründen fliehen, direkt in ihren Heimatländern unterstützen. Auch der Gruppenantrag zum Thema assistierter Suizid wird mich in Kürze in Berlin beschäftigen. Schwerkranke und Ältere brauchen Zuwendung und nicht das Gefühl, jemandem zur Last zu fallen. Das Grundrecht auf Leben muss auch mit Mitteln des Strafrechts geschützt werden, um einen Wildwuchs der geschäftsmäßigen Sterbehilfe zu unterbinden.
Der jüngste Angriff auf die Bundestags-IT zeigt, dass das Thema Sicherheit uns alle angeht. Überall gibt es schützenswerte kritische Infrastrukturen (Strom, Verkehr, Gesundheit, Banken usw.). Diese werden als selbstverständlich wahrgenommen und sind gerade deswegen eine Schwachstelle. Das kommende IT-Sicherheitsgesetz ist dabei ein wichtiger Schritt, um unser Bewusstsein für Daten und unserem Umgang damit zu verbessern.
Statt nur über E-Mail und SMS zu kommunizieren, dürfen wir aber nicht vergessen, auch von Angesicht zu Angesicht miteinander zu reden. Eine Gelegenheit dazu gab mir schließlich auch noch das Stadtteilfest Muggeley (Muggenhof, Eberhardshof, Doos, Leyh, Höfen, Gaismannshof) in der Wandererstrasse. Über 40 teilnehmende Vereine, Gruppen und Institutionen sorgen hier für ein abwechslungsreiches und informatives Programm. In ungezwungener Runde kommt man leicht miteinander ins Gespräch und lernt auch Leute kennen, denen man sonst im Alltag nicht so schnell begegnet.
Deshalb gilt es, unsere Festkultur zu pflegen. Gemeinde- und Stadtteilfeste haben eine lange Tradition. Sie zu erhalten und gegebenenfalls mit neuen Inhalten zu füllen ist eine wichtige Aufgabe.
Allen Aktiven möchte ich danken, die mit Schwung und Ideenreichtum für bunte Darbietungen und musikalische Unterhaltung gesorgt haben. Zum Glück spielte auch das Wetter mit, so dass einem vergnüglichen Sonntag nichts mehr im Wege stand. Ich freue mich bereits darauf, beim nächsten Festtrubel direkt mit den Menschen in meinem Wahlkreis in Kontakt zu kommen.
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