Europatag beim Neuen Gymnasium Nürnberg
In letzter Zeit hört man in den Nachrichten sehr viel Negatives über die EU. Mit Großbritannien hat sich zum ersten Mal ein Mitgliedsland dazu entschlossen, die Union zu verlassen – eine Zäsur in ihrer Geschichte. In diesem Jahr konnten wir 60 Jahre Römische Verträge, also den Ursprung der heutigen EU, feiern. Europa, das ist ein Jahrhundertprojekt, die beständigste Friedens- und Freiheitsordnung, die es jemals gab. Trotzdem zeigen uns aber die Krisen der Welt, die in einigen Ländern herrschende Europamüdigkeit und der fast überall um sich greifende Populismus, dass wir diese Errungenschaften nicht für selbstverständlich halten dürfen.
Aus diesem Grund besuchen Abgeordnete und Mitglieder der Bundesregierung einmal im Jahr Schulen in ganz Deutschland, um mit der heranwachsenden Generation über unsere Zukunft zu diskutieren. Für mich war die Idee von Europa ein ganz wesentlicher Grund, überhaupt politisch aktiv zu werden. Wo stehen wir in Europa? Wo wollen wir hin? Und was bedeutet Europa für die Schülerinnen und Schüler ganz persönlich? Über diese und viele andere Fragen habe ich mit den Sozialkundeklassen der 10. Jahrgangsstufe des Neuen Gymnasiums Nürnberg gesprochen.
Die Diskussion hat gezeigt, dass Europa für die Jugend alles andere als ein Randthema ist. Die Schülerinnen und Schüler machen sich Gedanken, wohin sich unser Kontinent entwickelt: Kann die Türkei unter Erdogan noch Mitglied der EU werden oder müssen wir die Verhandlungen abbrechen? Sollen wir unsere Soldaten aus Incirlik abziehen? Würde oder sollte die Europäische Zentralbank eine Rezession in Deutschland gegensteuern? Was wird die britische Premierministerin Theresa May machen, wenn Schottland auf einem eigenen Unabhängigkeitsreferendum besteht?
Es freut mich, dass diese und andere Probleme, für die auch wir Politiker keine schnellen und einfachen Lösungen parat haben, in den Schulen thematisiert werden. Mit einer solchen engagierten Jugend bin ich zuversichtlich, dass die EU ihre Krisen überwinden und gestärkt daraus hervorgehen wird. Diese Union lebt vom Interesse Ihrer Bürgerinnen und Bürger. Die Menschen wollen Europa, aber ein Europa, das zusammenarbeitet und die Problem angeht. Für diese Zukunftsvision stehen CDU und CSU und dafür werde ich mich weiterhin im Bundestag einsetzen.
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