Flüchtlinge auf das Land für bessere Integration
Eine im Oktober 2015 veröffentlichte Studie der Beratungsfirma Empirica im Auftrag des Zentralen Immobilien Ausschusses bestätigt mein Anliegen für eine dreijährige Wohnsitzauflage für Flüchtlinge, um so letztlich sowohl den Wohnungsmarkt zu entlasten als auch die Integrationschancen zu verbessern.
Durch den verstärkten Flüchtlingszuzug im Jahr 2015 ist eine zusätzliche Nachfrage nach über 320.000 Wohnungen entstanden, was etwa dem jährlichen deutschlandweiten Wohnungsbauvolumen entspricht. Es ist daher davon auszugehen, dass bei unveränderter Lage die Mietpreise insbesondere in größeren Ballungsräumen, wo ohnehin Wohnungsmangel besteht, massiv steigen würden.
Deutschlandweit ist der Wohnungsmarkt jedoch von zahlreichem Leerstand geprägt, welcher vor allem ländliche, schrumpfende Gegenden dominiert. Gleichzeitig kommen in solchen Regionen mehr offene Arbeitsplätze pro Einwohner. Das von mir schon länger geforderte Umdenken in dieser Frage wird durch die Studie also mehr als bestätigt. Flüchtlinge müssen gerade in ländlichen Gebieten untergebracht werden, um ihnen den Zugang zum Arbeitsmarkt erheblich zu erleichtern und um große Städte mit angespannten Wohnungs- und Arbeitsmärkten zu entlasten.
Weiterhin bieten ländliche Regionen durch überschaubare Gemeinschaften bessere Voraussetzungen für eine gelungene Integration. Großstädte haben häufig große Kommunen aus den Herkunftsländern der Flüchtlinge, womit die Gefahr der Bildung von Parallelgesellschaften erheblich steigt. Es zeigt sich weiterhin, dass kleinere Gemeinden oftmals offener für neuankommende Migranten sind und daher insgesamt ein integrationsfreundlicheres Klima aufweisen. Letztlich würden also gerade Flüchtlinge von dieser Regelung profitieren.
Zwar stellt dies einen Eingriff in die Freizügigkeit dar, Erfahrungen aus den 1990er Jahren mit Aussiedlern, bei denen dieses Konzept ebenfalls umgesetzt wurde, zeigen jedoch, dass dies nicht als starke Belastung der Lebensgestaltung empfunden wurde – ganz im Gegenteil wird überwiegend positiv von den Ergebnissen gesprochen. Eben jene Chancen müssen wir also nutzen. Gestärkt durch die Empirica-Studie wird sich die CSU-Landesgruppe also auch weiterhin für eine dreijährige Wohnsitzauflage für Flüchtlinge einsetzen.
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