Der Rückgang der Schülerleistungen in Deutschland ist besorgniserregend: Etwa ein Viertel aller Viertklässler erreicht nicht den internationalen Mindeststandard beim Lesen. Der Anteil leistungsschwacher Schüler im Lesen, Schreiben, Rechnen erreicht fast wieder einen Niedrigwert wie beim großen „PISA-Schock“ im Jahr 2000. In den vergangenen Jahren war es gelungen, die Zahl der Kinder, die in Haushalten mit Sozialleistungen leben, zu senken. Doch die aktuellen Krisen und Preissteigerungen verschlechtern die Situation wieder.
Die Bundesregierung hat auf diese Fragen bislang keine Antworten gefunden. Die im Koalitionsvertrag angekündigten Versprechen „Chancen für Kinder, starke Familien und beste Bildung“ wurden nicht eingelöst. Anstatt das Bildungssystem für die Kinder gezielt zu stärken, erfindet die Bundesregierung mit der sogenannten „Kindergrundsicherung“ neue Transferleistungen für die Eltern.
In unserem Leitantrag haben wir dieser konzeptionellen Sackgasse der Ampel diese Woche ein echtes Kinderzukunftsprogramm entgegengestellt. Unser Zehn-Punkte-Programm setzt insbesondere auf die Bildungsinfrastruktur und nicht auf eine Ausweitung der Transferleistungen. Denn: Bildung ist der Schlüssel für Zukunftschancen. Jetzt müssen die notwendigen Reformen und ein Ineinandergreifen der Familien-, Bildungs- und Sozialpolitik realisiert werden. Zu unserem Maßnahmenbündel zählen u.a.:
- Einführung einer bundesweit einheitlichen Diagnostik des Entwicklungsstands von Kindern im Alter von drei bis vier Jahren
- Einführung einer verpflichtenden Vorschulförderung bei Förderbedarf
- Grundlegende Stärkung des deutschen Sprachvermögens
- Etablierung eines flächendeckenden Angebots von Familienlotsen für schwer erreichbare Familien
- Stärkung der „Frühen Hilfen“, damit Familien frühzeitig Zugang zum Hilfesystem und passgenaue Unterstützung lokaler Anbieter erhalten
Wir sind überzeugt: Das ist der richtige Weg für echte Chancengerechtigkeit.