Nach dem Ampel-Streit ist vor dem Ampel-Streit. Um die Grünen, die noch gegen den EU-Asylkompromiss Sturm laufen zu besänftigen, will die Ampel nun Asylbewerbern den Spurwechsel erlauben. Das heißt im Klartext, dass Menschen, die kein Bleiberecht haben, in unserem Land bleiben können, wenn sie eine Arbeit finden. Auch mit einer Stichtagsregelung ist das eine Einladung für ungebremste, irreguläre Migration von geringqualifizierten Menschen, die nicht vor Krieg und Verfolgung fliehen. Warum sollte man den anstrengenden regulären Weg gehen, ein Visum beantragen und die Sprache lernen, wenn man auch auf gut Glück kommen kann?
Den Fachkräften, die wir tatsächlich brauchen ist damit nicht geholfen. Sie verprellen wir durch langsame Verfahren und zu viel Bürokratie. Wir brauchen schnellere digitale Anerkennungsverfahren und eine echte Trennung zwischen Fachkräfteeinwanderung einerseits und Asyl- und Fluchtzuwanderung andererseits. Und auch den wirklich Schutzbedürftigen wird so nicht geholfen, denn sie müssen unsere begrenzten Kapazitäten mit Menschen teilen, die aus wirtschaftlichen Gründen zu uns kommen.
Wenn die Ampel die Anforderungen an die Qualifikation zu reduziert, muss sie sich nicht wundern, wenn sie nur Minderqualifizierte anzieht. Humanität und Ordnung bedeutet Steuerung und Begrenzung gleichermaßen.